Tausende säumten die Straßen von Wittenberg

Präsentation des Kartoffelsacks durch den Impertinentor Fuzzidiar

Präsentation des Kartoffelsacks durch den Impertinentor Fuzzidiar

Nachrichten aus dem “Königreich Deutschland” sind selten geworden. Allzuviel muss der Souverän bewegen, da mag die Öffentlichkeitsarbeit zu kurz kommen. Da trifft es sich gut, dass das SONNENSTAATLAND neben einem Botschafter und einem Hofspitzel auch noch einen Hofberichterstatter ins “Königreich” entsandt hat, welcher aus nächster Nähe die Feierlichkeiten zum einjährigen Bestehen der “Königlichen Reichsbank” zu Wittenberg miterlebte.

von unserem Hofberichterstatter Blue Ocean

Tausende säumten die Straßen von Wittenberg als die Sonne des Ostens, unser Führer Peter Impertent Ferduzitar im Stechschritt und mit fast gewaschenem Hemd auf die Filiale, ach nee, geschlossen, die Reichsbank, nee, auch nicht, also auf die noch nicht eröffnete Reichspaßkasse zuschritt, um Kraft seiner Gedanken durch die geschlossene Tür der noch immer nicht eröffneten Spaßbank zu wandeln. Sein Leib- und Magen- sowie Zahnarzt Karma Sing-Sing behandelte danach umgehend die imperial wachsende Beule auf dem Haupt des Obersten Souverän und der völlig unkundige Manuel fand den Schlüssel unter der Fußmatte.
Unter dem tosenden Beifall und Jubel der Massen strömten die Erlauchten und Erzwiebelten dann in das Mausoleum der Freiheit und Demokratie, um dortselbst den weisen Ausführungen des hochwohlnotpeinlichgeborenen Pluralpeters zu lauschen. Aber zwischen den Feen und Elfen des Phantasialands war ein auffallend mülliger Müllmann, der gar nicht so recht in das wortwörtlich atemberaubende Defilee der höchstbenenotablen Königsgetreuen passen wollte. Und flugs rief dieser dreizehnte, nicht geladene Gast die verhängnisvollen Worte: “Das Sonnenstaatland hat mich geschickt. Der Souverän soll sich in seinem siebten Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen.”
Da war es totenstill im Saal und auch das Volk vor den Toren dachte sich “?” Nur seine Majestät rieb sich noch verlegen und verdutzt die Beule. “Wir spinnen doch gar nihct,” rief Stefan K. in einer wahrlich seltenen Eingebung während der unkundige Manuel brummelte, dass er erst einmal “Spindel” genauer zu definieren habe. “Natürlich spinnen wir,” widersprach aber klar und deutlich Manfred, der noch Teile einer soeben erlegten Kellerassel zwischen den Zähnen hatte. Und “Latürnich,” pflichtete nun auch der auf einer Wahnwolke knapp unter der Decke schwebende Raphael bei, “Das heilige Land spinnt. Mit Yogi R2-D2 Gotteszentrum (Originalrezept nur von und aus der Flasche).
Doch auf ein souveränes Handzeichen seiner Exzellenz verstummte das Fuß- und Wolkenvolk. “In diesem Königreich wird viel Flachs gedroschen,” nahm seine Impeternenz den nicht vorhandenen Faden wieder auf, “und daher ermahne ich als Dienst an der Allgemeinheit euch unwürdige, unkundige und unwissende Würmelinge.” Strenger Blick in alle Richtungen.
Als vollends verwählter Souverän werde nun vor dem Schöpfer und der Welt…”  irritierte Pause, “was ist denn?
Benjamin fuchtelt aufgeregt mit den Händen, doch der Herrscher winkt ab und setzt erneut an: “So werde ich jetzt vor dem Schöpfer und… was? WAS DENN???Benjamin, Manuel und Martin winken. Der Imperator dreht sich langsam um aber in dem Augenblick hat sich Raphael so weit von seiner Wolke nach vorn gelehnt, dass er fällt und fällt und krachend im Auditorium aufschlägt, wo sein Sturz wenigstens von dem Marmorboden der Ex-Reichsbank gemildert wird.
Mit dehr Heil-Fresse auf das Heil-Land,” kichert Stefan K., der heute seinen schwehr intellenten Tag hat und sogar in Rechtschreibfehlern denkt und spricht. Auf Peters langsam gerötetem Gesicht, das eigentlich in aufgesetzter royaler Gelassenheit erstarrt sein sollte, spiegeln sich derweil Irritation, Verachtung, Erstaunen und jede Menge bodenloser Wut.
Doch mit einem Ruck löst er sich aus der Starre und beginnt aufs Neue, wobei seinen holden Worten jetzt eine stählerne Schärfe innewohnt “…werde ich also nun endlich vor dem Schöpfer, der Welt und sonstwem das neue Wappen des Königreichs Deutschland enthüllen.
Tusch, Pauke und Trompete müssen, da gepfändet, leider entfallen.

Das Fußvolk mit standesgemäßer Fußbekleidung

Das Fußvolk mit standesgemäßer Fußbekleidung

Benjamin, Manuel und Martin schlagen sich die Hände vors Gesicht. Das Auditorium schweigt in gespannter Erwartung. Peter steht mit verzücktem Gesichtsausdruck auf dem Podium und enthüllt mit raumgreifenden pathetischen Gesten einem Kartoffelsack vor dem tiefergriffenen Publikum. Peters eigene Blicke scheinen nun aber in die Unendlichkeit gerichtet.
Diese Symbolik dieses Wappens…” sagt er mit fast schmerzlicher Rührung in der Stimme, während seine Augen wieder in die Realität zurückzukehren scheinen. “Dieses Wappen ist…” er blickt vor sich, fixiert den Kartoffelsack und zuckt irritiert zusammen, “… ist … äh …” ein irrlichternder Blick zu Benjamin, Manuel und Martin, die wie begossene Pudel in der Ecke stehen, “… ist, ist äh… einzigartig… ganz einmalig… äh… und neu?” Seine Augen scheinen jetzt Pfeile auf die begossenen Pudel zu schießen, die sich auch so winden als ob die Pfeile treffen.
Wo ist das Wappen?” stöhnt Manuel.
Und was ist das?” ächzt Benjamin.
Auf den Sack hat Raphael vorhin den Heil-Land von seinem heilenden Land gepinselt,” röchelt Martin.
Oh Mann, das gibt Belze,” greint Benjamin und alle drei jaulen auf wie geschlagene Hunde.

Der Kartoffelsack des Raphael

Der Kartoffelsack des Raphael

Alles weitere dazu wird später erklärt,” sagt der Imperiale kurz entschlossen und rollt den Sack schnell wieder zusammen. “Aber das ist doch mein heilendes Land,” stottert der schwer angeschlagene Raphael, bekommt aber von Karma Sing-Sing und Stefan K. sofort einen Trichter in den Mund geschoben, um etwaigen inneren Verletzungen mit Chlorbleiche vorzubeugen. Manfred steht auch schon daneben und wühlt in seinen schmuddeligen Taschen. “Ich hab da auch noch was feines, auch wenn es etwas beißt und sticht.” Trotz dieser aufopferungsvollen Pflege wirkt Raphael aber bei weitem nicht so entspannt wie man meinen könnte. Was immerhin den Obersten Souverän langsam wieder lächeln lässt.

Gesehen, geschehen, gegeben und vernommen zu Wittenberg bei dem Senker von Horsti und dat Erika.




Peter Fitzek und die “Systemmedien” *UPDATE*

Peter Fitzek und die "Systemmedien"

Am 26.10.13 war im “Königreich Deutschland” der “Besuch im Königreich Deutschland” möglich. Besichtigen konnte man die “Königliche Reichsbank”, die Veranstaltungshalle, das “Reichs-Technologie-Zentrum (RTZ) sowie das ehemalige Krankenhausgelände, welches großspurig als “Staatsgelände” bezeichnet wird.

Hier können Sie die ersten steuerfrei tätigen Staatsbetriebe des Königreiches Deutschland besichtigen. In der Steinmetzerei werden Ihnen die hochwertigen Marmorplatten gezeigt, die Wir für Sie bearbeiten und nach Ihren speziellen Wünsche ausliefern und einbauen (Schauraum). Die Metalldreh- und fräserei bearbeitet die Spezialanforderungen Ihrer Aufträge mit Präzisionsmaschinen. Auch die Schreinerei steht kurz vor der Fertigstellung und wartet auf einen fähigen Schreiner- oder Tischlermeister.Die öffentliche Ankündigung von Steuerhinterziehung?

RTL-Explosiv-Reporter Maximilian P.

RTL-Explosiv-Reporter Maximilian P.

Für den Besuch des Staatsgeländes, musste man dann das eigene Portemonaie öffnen, denn die Einreise in das Königreich ist nur unter Vorlage und Abgabe von 21€ möglich.

Der Euro, eine Währung, die im Gegensatz zu Engel oder Neudeutsche Mark, weltweit Akzeptanz findet. Die Tatsache, dass man auch in Engeln oder NDM hätte bezahlen können, wirkt lächerlich, denn man müsste sie vorher 1:1 umgetauscht haben. Auch ein Weg die eigene wenig vertrauenserweckende Währung besonders wertvoll darzustellen. Oben drauf gab es dann auch noch einen Stempel in den Reisepass, der vorgelegt werden musste.

Wie es der Zufall so will, fand sich auch ein Kamerateam von RTL explosiv mit Reporter Maximilian P. ein. Doch glücklicherweise wird Peter der Bezopfte immer von seinen systemtreuen Kameraleuten begleitet, wodurch die schmierigen Machenschaften der bösen Systempresse aufgedeckt werden. (Anmerkung von Sonnenstaatland: Wir sind uns über die teilweise zweifelhaften Methoden von div. privaten Fernsehsendern bewusst. Dieser Blogbeitrag soll dies aber nicht zum Thema haben.)

Das Video beginnt mit einem Zitat von John SwintonJohn Swinton (* 12. Dezember 1829 in Saltoun, Schottland; † 15. Dezember 1901 in Brooklyn Heights, New York):

(…) Das Geschäft der Journalisten ist, die Wahrheit zu zerstören, schlankweg zu lügen, die Wahrheit zu pervertieren, sie zu morden, zu Füßen des Mammons zu legen und sein Land und die menschliche Rasse zu verkaufen zum Zweck des täglichen Broterwerbs. Sie wissen das, und ich weiß das, also was soll das verrückte Lobreden auf eine freie Presse? Wir sind Werkzeuge und Vasallen von reichen Männern hinter der Szene. Wir sind Marionetten. Sie ziehen die Strippen, und wir tanzen an den Strippen. Unsere Talente, unsere Möglichkeiten und unsere Leben stehen allesamt im Eigentum anderer Männer. Wir sind intellektuelle Prostituierte.John Swinton

Interessanterweise gibt man dort als Quelle Wikipedia an. Spannend deshalb, da in diesen Kreisen die Online-Enzyklopädie gerne auch “Lügipedia” genannt wird. Wie so oft, bedient man sich hier also auch immer an den Quellen, die der eigenen Argumentation gerade nützlich sind. Was dieses Zitat überhaupt untermauern soll ist fraglich. Erstens ist es gekürzt und zweitens, war Swinton bis zu seinem Lebensende Journalist und beeinflusste maßgeblich die Presselandschaft Amerikas im 19. Jahrhundert, in dem er für die Arbeiterbewgung eintrat und sehr aggressiv gegen die von ihm angeprangerten Missstände vorging.

Der Aufhänger für das Video von RTL explosiv scheint das “Steuer-Eldorado Königreich Deutschland für Steuersünder” zu sein. Der Reporter fragt, ob Peter Fitzek ein Steuer-Eldorado für Steuer-Sünder gründen wolle. Daraufhin antwortet seine Fitzeligkeit, not amused:

Es geht mir doch gar nicht um Steuersünder. Sie versuchen mich hier immer auf ein Gleis zu schieben, was in die Illegalität geht. Erstens ist das nicht der Fall, hier wird ein neuer Staat geschaffen, im Prinzip, der Interesse an den Bürgern hat, Interesse an der Freiheit der Menschen hat und nicht an ihrer Knechtung und das ist der Unterschied zur Bundesrepublik Deutschland (…) Wir nehmen keine Steuern in gewisser Weise, denn sie müssen …Peter Fitzek

Der Reporter fällt ihm ins Wort und entgegnet, dass er [Peter Fitzek] 21€ für die Einreise nehme. Fitzek antwortet:

Das ist ja eine ganz andere Geschichte, im Prinzip, denn wenn sie irgendwo in einen anderen Staat einreisen müssen sie auch, das hat mit Steuern gar nichts zu tun. (…) Was ist denn Steuer? Mit Steuern steuert man Verhaltensweisen von Menschen (…) Peter Fitzek

Weiter geht es mit dem beliebten polemischen Thema Mineralölsteuer. Fitzek möchte vom Reporter wissen, ob er es gerecht findet, dass man auf Mineralölsteuer noch die Mehrwertsteuer erhebt. Der Reporter antwortet darauf lächelnd: “Das finde ich genau so gerechtfertig, wie sie es gerechtfertig finden, dass man 21€ zahlt wenn man ihr Land anschauen möchte”. Daraufhin kommt Fitzeks Totschlagargument: “Na gut, dann bleiben ‘se doch im alten System”.

Fitzek + Reporter

Durch die ganzen Schnitte ist unklar, was der Reporter noch an Fragen gestellt und wie Fitzek diese beantwortet hat. Die meiste Zeit sind inhaltlich zueinander passende Monologe von Fitzek hintereinaner montiert worden.

Weiter sieht man, wie Fitzek und seine “Staatssicherheit” dem großen Schwindel des Kamerateams auf die Schliche kommt. Auch hier ist unklar, was beanstandet wird, denn die Angaben, die der Reporter gemacht hat, decken sich mit seinen Personalien. Als dieser von Fitzek vom Gelände geworfen wird, will er ihm noch die Hand geben, die Fitzek aber großzügig ignoriert. Fitzek springt sofort wieder auf das Thema “Ehrlichkeit” und versucht sein Gegenüber darüber zu diskreditieren.
In den folgenden 15 Minuten passiert nur noch das übliche: Fitzek schwadroniert ausufernd über sein Königreich und versucht Kritik und kritische Fragen schon im Keim zu ersticken. Auch bedient er sich gerne an Neologismen, sprich: er definiert Wörter aus dem allgemeinen Sprachgebrauch einfach neu. Ein bekannte Taktik, durch die man sich niemals mit dem Kern einer Thematik beschäftigen kann, weil zuviele Nebendiskussionen eröffnet werden, die in der Anzahl einfach nicht zu meistern sind.

Gegen Ende bestätigt das Video dann doch noch einmal die Anfangsvermutung des Reporters, dass das Königreich ein “Steuerparadies” werden soll bzw. schon ist. Imperator Fiduziar deutet aber auch dies wieder um: Das Königreich möchte nur das beste für seine Bürger.

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Am Ende liest dann ein Sprecher noch einen Auszug aus der Verfassung vor:

Die Aufgabe der Presse ist die Darstellung des Zeitgeschehens. Sie hat die Bürger umfassend zu informieren. Die Presse ist verpflichtet, wahrheitsgetreu und neutral zu berichten. Die Verbreitung von Halbwahrheiten und Lügen ist verboten. Innerhalb dieses Rahmens ist die Presse frei und es findet keine Zensur statt. Bei erwiesener falscher oder halbwahrer Darstellung ist die Presse verpflichtet, zeitnah ihre Darstellungen im selben Umfang und Format zu widerrufen und eine Gegendarstellung zu veröffentlichen. Die Gegendarstellung kann der Presse vorgegeben werden, wenn sie eine Gegendarstellung nicht zur Zufriedenheit des Betroffenen oder des Staates bewirkt. Auch der Betroffene und der Staat sind der Wahrheit verpflichtet. Bei wiederholter falscher oder manipulativer Darstellung, egal ob in vorsätzlicher oder auch nur fahrlässiger Handlungsweise, kann das Presseerzeugnis eingezogen und das Eigentum am gesamten Presseerzeugnis vergemeinschaftet werden. Näheres regelt ein Gesetz.Verfassung Königreich Deutschland

Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Kritik am eigenen System ist halt nicht gerne gesehen. Es könnte ja das eigene Geschäftsmodell auffliegen lassen. Sich hinter schwammig formulierten “Gesetzestexten” zu verstecken, bezeugt vieles, aber keine staatsmännischen Fähigkeiten.

Im offiziellen Anti-Reichsdeppen-Forum toben seit Wochen Diskussionen über das Königreich. Besonders lebhaft wird es, wenn “Manuel”, ein linientreuer Fitzekjünger, auf den Plan tritt. Ein Blick in die Diskussionen ist wirklich lohnenswert:

Update vom 11.11.13
Auch die Reichsdeppenrundschau hat sich mit diesem Thema ausseinander gesetzt und einen Artikel mit dem passenden Titel Unbedarfter RTL-Reporter lässt sich von Peter Fitzek einschüchtern veröffentlicht.

Wilki hat in dem Artikel der Reichsdeppenrundschau noch auf folgende Seite des “Königreichs” hingewiesen: Akkreditierung von Medienvertretern.

Akkreditierung von Journalisten im KRD

Akkreditierung von Journalisten im KRD

Die Reichsdeppenrundschau kommentiert treffend:

Auf weia, ist ja fast schlimmer als in der DDR!reichsdeppenrundschau

Die Meinungsfreiheit einschränken und notfalls die Zeitung zu verstaatlichen, sollte jedem zeigen, wessen Geistes Kind Fitzek ist.