Das Ende des Global Common Law Court, Teil 1

Einst waren sie verbündet: Detlev Hegeler interviewt Carl Peter Hofmann vor dessen Prozess in Rheda-Wiedenbrück

Wie die echte Justiz Carl Peter Hofmanns Lügen offenbar werden lässt

Der “Global Common Law Court” (GCLC) hörte Ende 2018 de facto auf zu existieren. Er war der Vorläufer des heute noch bestehenden “Global Court of the Common Law” (GCCL). Gründer und Anführer beider Organisationen war bzw. ist der Deutsche Carl Peter Hofmann.

Doch was geschah damals eigentlich mit dem GCLC?

Mit dieser Artikelserie versucht das Sonnenstaatland, den Untergang des GCLC mit etwas Sonnenlicht zu beleuchten. Ein paar Sonnenstrahlen fallen dabei auch auf die späteren Entwicklungen, also die bis heute andauernde GCCL-Zeit.

Der erste Teil widmet sich Hofmanns eigenen Problemen mit der echten (von ihm freilich als “fiktiv” beschimpften) Justiz der deutschsprachigen Länder. Es ist eine Geschichte Hofmann’scher Inkonsequenz und Feigheit, die auch schon Teilen der GCLC-Anhängerschaft dabei geholfen hat, sich von diesem falschen Heilsbringer zu lösen.

Rettung durch vermeintlichen Satansjünger

Über Systemjuristen hat Carl Peter Hofmann noch nie ein gutes Wort verloren – seien es nun Richter, Staatsanwälte oder gewöhnliche Advokaten. All diese Robenträger seien sechs Jahre an die Uni gegangen, um zu lernen, wie man betrügt, behauptet Hofmann. Wenn Juristen morgens aufstünden, sei ihr erster Gedanke: Wie kann ich Menschen bescheissen und mich an ihrem Unglück bereichern?

Ausserdem seien Juristen in der Regel pädophil und würden heimlich in satanistischen Ritualen Kinder opfern und deren Blut trinken. Was man halt in seiner Freizeit so macht als Systemjünger. In Auseinandersetzungen mit der Justiz einen Rechtsanwalt zu engagieren, sei immer ein Fehler: Die Robenträger seien allesamt in einem bösartigen Geheimbund namens “BAR” organisiert, weshalb die Advokaten mit den Staatsanwälten und Richtern eh gemeinsame Sache machen würden.

Möglicherweise gerät Hofmann nun diesbezüglich ein klein wenig in Erklärungsnot: Denn es war ausgerechnet ein schnöder Systemanwalt, der erreicht hat, dass der Anführer des GCCL vor ein paar Wochen aus der österreichischen U-Haft entlassen wurde. Seine Anhänger hingegen waren in dem Bestreben, ihn rauszuholen, mit all ihren reichsdeppischen Ideen krachend gescheitert.

Andere in den Schlamassel treiben, selbst aber kneifen

Dass Hofmann Wasser predigt und dabei Wein säuft, ist nichts Neues. Das hat er beispielsweise 2018 (zur GCLC-Zeit) bewiesen, als er sich vor dem Amtsgericht Rheda-Wiedenbrück verantworten sollte. Wenige Tage vor dem Termin prahlte er in Detlev Hegelers Sendung noch mit seiner angeblichen Überlegenheit und gab sich siegesgewiss – blieb dem Prozess dann aber einfach fern. Dies sorgte sogar bei seiner damaligen Anhängerschaft für Kopfschütteln.

Seinen Anhängern hatte Hofmann immer eingebläut, man solle gerichtliche Ladungen unbedingt befolgen, da man sonst “die Entehrung leistet”. Im hier verlinkten Video von 2017 doziert er dies gegenüber Jo Conrad. “Entehrung” ist eines der Fantasiedelikte in Hofmanns Paralleluniversum. Needless to say: Das Gerichtsverfahren, in dem sich Jo Conrad von ihm beraten liess, endete für Conrad in einer Niederlage (dazu gibt es einen Bericht eines Prozessbeobachters aus dem Sonnenstaatland).

Zu feige, um nach den eigenen Empfehlungen zu handeln

Vergessen wir auch nicht, wie sich Hofmann vor Gericht verhält, wenn Kneifen ausnahmsweise keine Option ist. Als er 2021 in Liechtenstein inhaftiert war und es um seine Auslieferung nach Österreich ging, hatte er nicht einmal ansatzweise den Mumm, so unverschämt mit den Richtern zu reden, wie er es seinen Anhängern stets empfohlen hat. Auch davon existiert ein Bericht auf diesem Blog.

Übrigens wünschte sich Hofmann in dieser Verhandlung einen Auftritt des neulich verhafteten Heinrich XIII Prinz Reuß. Man weiss nicht genau, welch hirnverbrannte Idee Hofmanns dem zugrunde lag, doch der jetztige “Terrorprinz” sollte bezeugen, dass weder Hofmann noch dessen Anhänger Reichsbürger seien. Das Gericht hatte den “Zeugen” allerdings abgelehnt.

Ungeachtet seiner Inkonsequenz und seines Versagens in der eigenen “Methodik” brüstet sich Hofmann nach wie vor mit seinen eingebildeten juristischen Superkräften. Und es gibt immer noch Leichtgläubige, die ihm auf den Leim gehen.

Nach seiner Haftentlassung wird Hofmann mit seinen Fans wohl weiterhin kostenpflichtige Seminare und Rollenspiele veranstalten, in denen diese ein angeblich korrektes und zum Sieg führendes, tatsächlich aber selbstschädigendes Verhalten gegenüber Behörden und Gerichten einüben sollen.

Nebenbei bemerkt: In Rheda-Wiedenbrück hätte Hofmann maximal eine Geldstrafe zu befürchten gehabt. Nicht einmal verhaften hätte man ihn ursprünglich wollen.

Ein Sargnagel für den GCLC

Der Haftbefehl, den der Rheda-Wiedenbrückener Richter damals erliess, war vielmehr eine Konsequenz von Hofmanns Fernbleiben. Gleichzeitig wurde er aber auch zum Sargnagel für den GCLC. Denn Hofmann sah sich dadurch – trotz der eher harmlosen Strafe, die ihm drohte – einmal mehr zum Untertauchen veranlasst, und diesmal auf unbestimmte Zeit.

Für seine Anhängerschaft war er fortan noch schwieriger zu erreichen als ohnehin schon. Im Spätsommer 2018 floh er sogar kurzzeitig auf die Philippinen, die er als sicheres Rückzugsgebiet einschätzte. Und zwar wegen des Menschenrechtsverächters Rodrigo Duterte, auf den er grosse Stücke hält, gerade weil dieser zur Ermordung von Drogendealern aufgerufen hat (Belegstelle: hier).

Später behauptete seine rechte Hand Roland Balmer dann, Hofmann sei von GCLC-Mitgliedern, die das Fantasiegericht von innen zerstören wollten, zu dieser Flucht überredet worden. Die Absicht sei gewesen, ihn auf den Philippinen ohne Zugriff auf Konten und ohne Hilfe von seinen Getreuen dem Hungertod zu überlassen.

Wie auch immer: Dass Hofmann sich feige irgendwo in Südostasien verkroch, statt sich der wachsenden Probleme seines GCLC anzunehmen, beschleunigte dessen Untergang nur. Bei Hofmanns Rückkehr im Oktober 2018 war der Zerfall des Fantasiegerichts nicht mehr abzuwenden. Die meisten Anhänger hatten sich von ihm losgesagt.

Als Hofmann im November 2018 den GCCL gründete, war seine Fanbase auf ein trauriges Häufchen von letzten Getreuen zusammengeschrumpft.